Kulturverlag Kadmos, 2013
456 Seiten, 29,80 €
ISBN: 978-3865991591
Kriegsberichterstattung wandelt sich: im komplexen Verhältnis zu Entwicklungen der Militärtechnik, in den spezifischen Ausformungen eines jeweiligen Krieges und in den Bedingungen, die sich daraus für den Journalismus ergeben. Im Irakrieg 2003 trat erstmals der sogenannte »Embedded Journalist« vor die Kameras. Zwar ist das Phänomen eines Vermittlers vom Ort des Geschehens keineswegs neu, jedoch erweist sich diese jüngste, von zeitlicher, räumlicher und emotionaler Unmittelbarkeit geprägte Form des Kriegsberichts als Zuspitzung alles Vorherigen.
Ein zunehmend flüchtiger Gestus, wie er derzeit von professionellen, in militärische Strukturen eingebundenen Journalisten vorgeführt wurde, zeigt sich inzwischen auch in der Berichterstattung zahlreicher Amateure, die ihre Kameras allgegenwärtig einsetzen, um Bildmaterial über das Internet zeitnah zu verbreiten. Zwischen professioneller und amateurhafter Darstellung strikt zu unterscheiden, ist daher kaum noch möglich, zumal Stilmittel und Medien für alle dieselben sind. Für die Handhabung von Fotografie und Video ist das ebenso charakteristisch wie verhängnisvoll, und bedingt zugleich die Crux und die Chance einer eingebetteten Berichterstattung im Krieg.